KASGAR - KASHGAR - KASHGHAR

ein Teil Chinas im Osmanischen Reich

 

Da, wo China nicht mehr China ist, wo

man Himalaya und Kun Lun lange überschritten hat,
wo die extremste Wüste der Erde,

die Takla Makan, zuende ist,

wo man nur noch durch das Himmelsgebirge,

den Tian Shan, von der unendlichen Weite der kasachischen Steppen getrennt ist und

 

 

wo die islamischen Moscheen die buddhistischen Tempel lange verdrängt haben, dort liegt

- mehr als 2.000 Kilometer Luftlinie von den warmen Wogen des Arabischen Meeres und 4.000 Kilometer vom Polarmeer wie ebenso weit entfernt zum Ostchinesischen Meer -
in der autonomen chinesischen Region Sinkiang-Uigur,
kurz Xin jiang genannt, die Stadt

Kashghar,

das Herz des asiatischen Kontinents.


 

Hier in Kashgar, in Sinkiang, entwickelte sich im Laufe der vergangenen zwei Jahrtausende ein Völkergemisch aus Kirgisen, Uiguren, Kasachen, Tadschiken, Usbeken, Mandschuren und vielen anderen kleineren Bevölkerungsgruppen.

 

Neben Chinesen besteht die zweite Hauptgruppe der Bewohner Sinkiangs

 (Xinjiang = chinesisch „neues Territorium“)

aus muslimischen Uighuren,

die derzeit zwischen sieben und acht Millionen Menschen zählen.


Die Ihnen hier vorgestellte Betrachtung von Kashghar bezieht sich auf die Zeit vor dem Jahre 1900, also auf die Zeit der Münzausgaben des Yakub Beg.

Dieses sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Kashghar heute eine moderne Großstadt mit breiten Straßen, fließendem Verkehr und modernen Hochbauten ist.

 

 

Die Uighuren sind ein Turkvolk mit eigener Geschichte und Tradition sowie eigener Sprache und Schrift.

Sie sind (eigentlich) islamischen Glaubens.

 

Der Islam gelangte Ende des neunten,

Anfang des zehnten Jahrhunderts über Zentralasien nach Süd-Xinjiang.


Die Islamisierung durch die Karahan-Dynastie gegen das buddhistische Reich Udun dauerte über 40 Jahre und führte im elften Jahrhundert zur Vernichtung von Udun, wodurch der Islam ins Gebiet um Hotan/Kashgar eindrang.

 

Anfang des 16. Jahrhunderts wurde der Islam dann zur wichtigsten Religion in Xinjiang.

 

Damit verschwanden offiziell auch die tausend Jahre alten Religionen der Turkvölker,

wie Zoroastrismus, der Monichäismus und andere,

zugunsten des Islams,

dieser, den türkischen Völkern eigentlich fremdartigen, arabischen Religion.

 

So nimmt der Schamanismus

„als Rest der alten türkischen Religionen“

auch heute noch einen  großen Einfluss auf das Leben, besonders bei der Landbevölkerung.

 

 

Die mehr als zweitausendjährige Stadt sah in ihrer Geschichte schon viele Herren.

 

Im siebten Jahrhundert christlicher Zeitrechnung schickten die Chinesen erstmals einen Stadthalter dort hin und dreihundert Jahre später übernahmen türkische Khane das zwischenzeitlich islamisch gewordene Kashgar.


Dschigis Khan, wie auch Timur Lenk (der Hinkende) eroberten die Stadt.

 

 

Auch die Kalmücken besetzten sie für eine kurze Zeitspanne, bis sie bald wieder in chinesische Hand fiel.

 

Um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts wechselte dann im Zeitraum von nur 15 Jahren die Herrschaftsverhältnisse in rascher Folge,

worunter sich besonders

Yakub Beg (Yaqub Bitten)

hervorhob.

 

Er eroberte die Stadt Kashghar und weitere
sechs Städte der Provinz.

Seine Zeit endete bereits im Jahre 1878 durch die endgültige Gebietsübernahme durch die Chinesen.

 

 

Yakub Beg oder Yaqub Bitten

(geboren 1820/1825 ? in Andizhan,

gestorben 1877, wahrscheinlich in Kashghar)

führte den Aufstand in Kansu,
trennte die Region Süd-Xinjiang vom Rest von China, gründete ein eigenes Reich bei Kashghar

(auch bekannt als Kashgari oder Kahgaria),
welches er „Yatta Shahar“ nannte, was aus der uigurischen Sprache übersetzt „Sieben Städte“ heisst, und regierte die Region als Emir (= Beg = Khan) aus der Hauptstadt Kashghar von 1864 bis 1877.

 

Um sich gegen die imperialistischen Interessen des russischen Zaren und des britischen Königreiches zu schützen, trug Yakub Beg dem osmanischen

Sultan Abdul Aziz

(1861-1876 christliche Zeitrechnung)
eine Allianz an,

in welcher Yakub sich als Vasall anbot und den Sultan als Oberherrscher über Kashghar anerkannte.

Im Jahre 1876 rückt der chinesische General Zuo Zongtang mit einer Armee gegen Yakub Beg.

 

Der osmanische Sultan Abdul Aziz


Kashghar fällt unter Tso Tsung-t'ang wieder an das chinesische Kaiserreich der Quing-Dynastie

 



Über das Schicksal des Yakub Beg ist nichts endgültiges bekannt, man vermutet, das er nach dem Sieg der Chinesen in Kashghar Selbstmord beging.

 

Heute zeugt von der Verbindung

- des zur Volksrepublik China gehörigen Gebietes - zum damaligen osmanischen Empire nur noch wenig, darunter sind Münzprägungen Kashghar's mit dem Namenszug

Sultan Abdul Aziz....

 

...und diese Zeugen damaligen osmanischen Einflusses in einer Provinz des heutigen China wollen wir Ihnen auf den nächsten Seiten vorstellen:

 

Die Münzausgaben


Kashghar's unter Yakup Beg

 

Ölcer führt in seinem Handbuch

15 verschiedene Prägetypen auf:

4 Kupferstücke + 7 Silberstücke + 4 Goldstücke.

 

Er schreibt dazu:

KASGAR Altin Paralari (Tilla).

Bugüne kadar 4 ayri tarihi görülmüstür.
Ilk yil 1290 senesinde darb edilen Tilla'nin gerek agirligi gerekse lejandi digerlerinden farklidir.

4,5 gram gelen 1290 altininda 'Duribe Mahrusai Kasgar' denmekte 3,7 gr. lik diger tarihli altinlarda ise 'Duri be darüssaltanayi Kasgar' libaresi yer almaktadir. Diger Orta Asya Devletleri Paralarinda oldugu gibi 'O' bes yerine degil difir manasina gelmektedir.

Böyle oldugu 1295 senesinde gerek Abdülaziz Han ve gerekse Yakub Hanim hayatta olmamalari ile zaten belgelenmektedir.

                 4 ayri tarihli Tilla cizimleri asagidadir.